Museum Mal Anders!
mit dem PODCAST "BITTE NICHt ANFASSEN!"
Museum mal anders! Das haben sich die beiden Journalisten Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann mit ihrem Podcast „BITTE NICHT ANFASSEN!“ auf die Fahne geschrieben. In einer Kooperation mit unserem Museumsverbund das zwoelfer blicken sie einmal anders auf die Museen und die Region. Im Juli haben die beiden an acht Orten Interviews geführt haben und die Besonderheiten der Museen im Landkreis Tirschenreuth kennengelernt und festgehalten. Insgesamt vier Folgen sind im September erschienen:
Der Zoigl: Vom Hausgebrauten zum „Craft-Beer-Champion“
„Der Zoigl ist ein Bier, das einzigartig ist. Von einem Kellerbier für arme Leute in der Oberpfalz hat er sich zu einem fancy Lifestyle Produkt mit Tradition entwickelt, der sogar schon schändliche Plagiate hervorgebracht hat. Er steht für das Gegenteil von Industriebier: Denn der Brauprozess des Zoigls wird in kleinen Kommunbrauhäusern begonnen und zu Hause bei Privatleuten zu Ende gebraut. In dieser Folge klären wir, woher das Bier kommt und wie ihr als künftige Zoigl-Connaisseure einen echten von einem falschen unterscheiden könnt. Wir sprechen darüber, wie es fast verschwand, um dann wieder voll einzuschlagen. Außerdem machen wir einen Abstecher in die Scheune, in der Menschen ein fast ausgestorbenes Handwerk wieder zum Leben erweckt haben: die Fassbinderei. Denn was nutzt das beste Bier, wenn‘s nicht in die Wirtschaft oder zu euch nach Hause transportiert werden kann?! In diesem Sinne: Prost und zurücklehnen.“
EPISODE 1
Glas aus Waldsassen für die Metropolen dieser Welt:
von Pfeifen, Bläsern und Häfen
„Wer durch den Flughafen in Orlando läuft, durch Paris schlendert oder die Uhrzeit vom Big Ben in London abliest, der hat - vermutlich unbewusst - schon Glas gesehen made in Waldsassen, in der Oberpfalz. Die Firma Lamberts ist eine von weltweit drei Firmen, die auf traditionelle Weise Flachglas herstellen. In dieser Folge geht es um die Geschichte von Glas, um den Unterschied zwischen Glasbläsern und Glasmachern und um die Frage: Warum hat sich denn ausgerechnet hier so eine Industrie angesiedelt? Dazu haben wir das Stiftlandmuseum in Waldsassen besucht, einen Abstecher zur Firma Lamberts gemacht und sind in das Glasschmelzofenmuseum in Plößberg gegangen. Denn ohne Ofen kein Glas. Und auch ohne Wald kein Glas. Zumindest früher. Warum das so war, erfahrt ihr in dieser Folge.“
EPISODE 2
Burgherren, Bauernmädchen und der Kampf
gegen den Nationalsozialismus
„Was haben ein Ex-Botschafter und eine wundersame Bauernmagd aus den 1920ern gemeinsam? Richtig, beide stehen für den Widerstand gegen die Nazis. Wie das zusammenpasst? Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, ein ehemaliger Botschafter, will seinen Lebensabend in der Oberpfalz verbringen und kauft sich dafür eine alte Burgruine. Aber seine Kontakte zu den Leuten rund um das Hitler-Attentat, darunter Stauffenberg, machen ihm 1944 einen Strich durch die Rechnung. Und dann ist da noch Resl von Konnersreuth, eine Mystikerin, deren Wunderheilungen in den 1930ern dafür sorgen, dass Menschen den Mut finden, sich öffentlich gegen die Nazis zu stellen – auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen. In dieser Folge geht es um Mut und Widerstand. Wir besuchen das Theres-Neumann-Museum in Konnersreuth und die Burg Falkenberg.“
EPISODE 3
Geteiltes Land, geteiltes Leid –
Tragödien einer Grenzregion
„Weil jemand einen Leichnam auf der falschen Seite begraben wollte, wäre es im Spätmittelalter in der heutigen nördlichen Oberpfalz fast zum Krieg gekommen. Doch dem Kaiser wurde das zu blöd. Daher schritt er ein und legte fest, dass mal das Stift Waldsassen und mal die Stadt Eger Urteile fällen durfte. Und schön jedes Jahr abwechseln! Die Probleme hat das jedenfalls nicht gelöst. Das hat dann erst ein Vertrag Jahrhunderte später geschafft. In dieser Folge erzählen wir vom Leben an der Grenze: von Streitereien, Todesurteilen, Zerstörung und Vertreibung, aber auch von Annäherung. Dazu haben wir den Sengerhof in Bad Neualbenreuth besucht und waren mit dem Vertriebenen Karl Schneider in einem heutigen Waldstück, wo früher sein Dorf stand. Wir haben uns das Gelebte Museum in Mähring angesehen und gehen der Frage nach: Wie hält man die Erinnerung an etwas hoch, das verschwunden ist?“