Weihnachtsbäume - & Weihnachtsträume Das Weihnachtsfest im Wandel der Zeit
© Sylvia Schmon
Während der schönsten Zeit im Jahr – Weihnachten – lädt das MuseumsQuartier zu einer ganz besonderen Sonderausstellung ein. Von 24.11.2024 bis 26.1.2025 zeigt Sylvia Schmon aus Grafenberg in Baden-Württemberg ihre umfangreiche Sammlung an Christbaumschmuck. Unter dem Motto „Weihnachtsbäume-Weihnachtsträume: Das Weihnachtsfest im Wandel der Zeit“, nimmt die Ausstellerin die Besucher mit auf eine Zeitreise durch verschiedene Epochen von der Biedermeierzeit um 1850 über die Kaiserzeit, Jugendstil bis in die Nachkriegszeit und die 1970er Jahre. So mancher Besucher wird sich wieder an Baumschmuck aus Großmutters Zeiten erinnern. Dies war auch der Auslöser für Sylvia Schmons Sammelleidenschaft, die 1982 begann.
Die Ausstellung zeigt, wie veränderter Geschmack, verschiedene Stilepochen und zeitgeschichtliche Ereignisse die Dekoration des Weihnachtsbaumes beeinflusst haben. Der Biedermeierbaum war ursprünglich mit Essbarem wie Lebkuchen, Äpfeln und Nüssen geschmückt. Der Weihnachtsbaum aus der Gründerzeit verzaubert mit über 450 Teilen an buntem Weihnachtsschmuck in allen Facetten: Dresdner Pappe, Flitter, Metallfolien und Glasvögel. Im Jugendstil reduzierten sich die Farben, es kam die sogenannte "weiße Welle" auf: weißer Weihnachtsschmuck, silbern und edel. In der Zeit des Nationalsozialismus finden sich "Jul"-Kugeln mit germanischen Schriftzeichen und Flugzeugen. Im Adventskalender dieser Zeit waren Panzer, Flugzeuge und Soldaten als Ausschneidefiguren abgebildet. „Man sieht, wie das Regime auch über die Weihnachtssymbolik die Menschen beeinflussen wollte“, merkt Sylvia Schmon an. Sie findet es wichtig, der Vollständigkeit und Authentizität halber, auch diese Epoche der deutschen Kulturgeschichte widerzuspiegeln. Ein DDR-Weihnachtsbaum nach dem Motto "Plaste und Elaste" zeigt Weihnachten vor der Wende. Dresden, Thüringen und das Erzgebirge waren seit jeher Hochburgen für Weihnachtsschmuck.
Passend zum Schmuck arrangiert Schmon Puppenhäuser, Kaufläden, Puppenwagen, Schlitten oder Schaukelpferde aus der jeweiligen Epoche um die Christbäume. Unter einem Weihnachtsbaum findet sich gar ein ganzer Zoo. In der Ausstellung wird auch ein Blick unter den Christbaum geworfen. Den Christbaumständern als treuen Stützen des Baumes, wird oft zu Unrecht wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Schmon präsentiert verzierte und verspielte Modelle, die mit allerhand Überraschungen aufwarten.
Nicht zu vergessen die Adventszeit, eine besondere Zeit der Besinnung und auch Hektik. Wochen, in denen Bräuche eine große Rolle spielen, um vor allem Kinder auf Weihnachten vorzubereiten. Adventskalender, Nikolaus oder Weihnachtsmann begleiten Kinder bis zum Fest.
Bei einer öffentlichen Führung durch die Sonderausstellung am Sonntag, 24.11. um 14 Uhr erläutert Ausstellerin Sylvia Schmon die Bedeutungen und die verschiedenen Stile des Christbaumschmucks aus alter Zeit. Anmeldung nicht erforderlich, Eintritt vier Euro, Führung kostenlos.
Passend zur Ausstellung lädt das MuseumsQuartier am Samstag, 14.12., um 14 Uhr und um 16 Uhr Kinder zur Bastelaktion „Weihnachtsträume - Christbaumschmuck aus alten Zeiten“ ein. Für Kinder von 6-14 Jahren, Kostenbeitrag 2 Euro, Anmeldung mit Angabe der Uhrzeit bis 10.12. unter Tel. 09631-6122 oder info@museumsquartier-tirschenreuth.de erforderlich.
Die Sonderausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten des MuseumsQuartiers von Dienstag bis Sonntag 11-17 Uhr geöffnet. Auch an den Feiertagen 26.12., 1.1. und 6.1. haben Besucher die Möglichkeit die Weihnachtsträume zu bewundern.
www.museumsquartier-tirschenreuth.de
Weitere Informationen unter www.sylviaschmon.de