Museen im Landkreis Tirschenreuth

"Paulusbrunn und seine Geschichte in Comics"

Paulusbrunn lebt in Comics weiter: Erinnerungen neu entdeckt

Eine ungewöhnliche Sonderausstellung im Museum Flucht-Vertreibung-Ankommen lässt ab dem 7. Dezember 2025 die Geschichte des verschwundenen Dorfes Paulusbrunn in neuem Licht erscheinen.

Unter dem Titel „Paulusbrunn und seine Geschichte in Comics” präsentiert die deutsch-tschechische Arbeitsgemeinschaft Paulusbrunn-Bärnau Erinnerungen an die einst an der bayerisch-tschechischen Grenze gelegene Ortschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöscht wurde.

Die Ausstellung nutzt das Medium Comic, um die Geschichte des Ortes auf eine emotional zugängliche Weise zu vermitteln. „Paulusbrunn war real, es ist verschwunden, aber nicht vergessen”, erklärt Rainer Christoph, Leiter der Arbeitsgemeinschaft. „Comics haben die Kraft, Menschen emotional zu erreichen, ohne sich dokumentarisch zu überheben. Sie vermitteln historische Wahrheiten durch persönliche Perspektiven.”

Besucherinnen und Besucher erwartet eine vielfältige Darstellung des Alltagslebens, religiöser Bräuche und des Leids der Vertreibung nach 1945. Ein besonderer Fokus liegt auf der Darstellung der letzten Beerdigung eines Dorfbewohners, einem symbolträchtigen Abschied von einem physisch nicht mehr existierenden Ort.

Die Werke deutscher und tschechischer Künstler zeigen eindrucksvoll, wie Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und grenzübergreifend erlebt werden kann.

Begleitend zur Ausstellung wurde eine Publikation veröffentlicht, die die Geschichten zusammenfasst und historische Hintergründe bietet. „Unser Ziel ist nicht nur die Dokumentation – wir möchten die Menschen zum Nachdenken bringen. Über Grenzen hinweg”, so Christoph.

Die Sonderausstellung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur, indem sie ergangene Ereignisse aus einer menschlichen Perspektive erfahrbar macht.

Öffnungszeiten:
Die Sonderausstellung ist ab Sonntag, den 7. Dezember 2025, zu den regulären Öffnungszeiten des Museums Flucht-Vertreibung-Ankommen geöffnet.